Schleswiger Kreisbahn
Dieser Eintrag über die Schleswiger Kreisbahn hat mit der obigen Abbildung seinen Höhepunkt erreicht! Wir sehen hier alle Beamten der Schleswiger Kreisbahn. Alle tragen Uniform – nur der Chef nicht. Vier der versammelten Herren tragen keinen Bart! Dz dz dz…
Heidi Ketelsen: Hallo Herr Tams, mit besonderem Interesse habe ich den Bericht über die Kreisbahn von Schleswig vom 26. 10. 2017 gelesen. Auf dem Bild der Mitarbeiter denke ich meinen Ur-Großvater erkannt zu haben. Er war Lokomotivführer und sein Bild gehört zu den 7 Personen, die sich als enger Kreis um den „Chef“ reihen (Bild rechts unten, Name: Emil Muhs). Leider kann ich die Namen unter den Bildern nicht lesen. Vielleicht haben Sie das Original-Photo und können mir mitteilen, ob meine Vermutung stimmt.

Mein Urgroßvater wohnte in der Schlachterstrasse 17 und die Bahn fuhr praktisch an seinem Haus vorbei (laut Photo und Erzählungen). Ich bin erst seit Kurzem auf Ihre wirklich interessante Seite gestoßen. Als gebürtige Schleswigerin macht es großen Spaß durch das alte Schleswig zu wandern und dabei immer wieder auf bekannte Namen zu stoßen.
Admin: Ich habe leider nicht das Originalfoto. Tut mir leid! Im Adressbuch von 1903 gibt es den Eintrag: “Emil Muhs, Zugführer, Schlachterstraße 17”.
Karl Pusch: Moin Herr Tams, zum Beitrag von Heidi Ketelsen eine Anmerkung. Frau Ketelsen schreibt:
“Er war Lokomotivführer und sein Bild gehört zu den 7 Personen, die sich als enger Kreis um den „Chef“ reihen (Bild rechts unten, Name: Emil Muhs”. Habe ich da etwas falsch verstanden? Ich zähle 8 Personen. Von einem Lokführer Emil Muhs habe ich noch nichts gelesen, jedoch von einem Weichensteller Emil Muhs und von einem Zugführer Emil Muhs.
Heidi Ketelsen: Hallo Herr Pusch, sorry, klar sind es 8 Personen. Vielleicht war der Großvater meiner Mutter der Zugführer Emil Muhs? Ich habe früher leider nie so genau zugehört, wenn von den alten Zeiten gesprochen wurde und heute kann man nicht mehr nach fragen, schade.

Deshalb hier ein Foto von Emil Muhs in der Uniform der Kreisbahn mit Margaretha Muhs, geb. Bruhn. Wer das Originalfoto hat, kann mir dann sicher weiter helfen. Auf dem weiteren Foto ist das Wohnhaus abgebildet, Schlachterstraße 17. In der Tür stehen von links nach rechts Emma Glüsing, geb.Muhs, Grete Seifert, geb. Glüsing (hier etwa 3 Jahre?) und Margaretha Muhs. Im Hintergrund ist die Brücke der Kreisbahn zu sehen. Das Foto wurde circa 1913 aufgenommen. Dieses Haus steht heute bestimmt nicht mehr oder?
Dieser Eintrag wurde schon über
Neu: Jürgen Brandt, ein “Angeln-Fan”, hat die Strecke Schleswig-Satrup mal auf seine Art “vermessen” und als PDF-Dokument (Achtung – 3,5 MB) bereit gestellt (es sei noch ein Entwurf – sagt er…).
Die Bahnhöfe
Bahnhöfe an der Strecke Schleswig – Friedrichstadt:
Hier mal nur die Bahnhöfe...
Der Sommerfahrplan 1932 für das gesamte Streckennetz der Schleswiger Kreisbahn (nach Satrup und Friedrichstadt leider nur 3. Klasse
Ein Service der modernisierten Kreisbahnverwaltung! Wir beamen Euch zu Euren Wunschbahnhöfen:
Bahnhöfe an der Strecke Schleswig-Süderbraup-Kappeln:
Klensby Winning Schaalby Scholderup Taarstedt Loit Steinfeld Süderbrarup Wagersrott Scheggerott Rabenkirchen Faulück Grödersby KappelnBahnhöfe an der Strecke Schleswig – Satrup:
Bahnhöfe an der Strecke Schleswig – Friedrichstadt:
Jagel Mielberg Kropp Groß-Rheide Dörpstedt Hollingstedt Thiesburg Wohlde Bergenhusen Norderstapel Erfde (ein Abstecher) Süderstapel Seeth-Drage FriedrichstadtAusgangspunkt aller Strecken nach Kappeln, Satrup oder Friedrichstadt ist natürlich erst einmal Schleswig!
Links eine sehr schöne Ansicht des Kreisbahnhofs mit dem Empfangsgebäude (auf dem Foto rechts), dem Nebengebäude (mitte) und dem Gemüsegarten des Bahnhofsvorstehers (ganz links)…





Von der anderen Seite aus hat es an dieser Stelle so ausgesehen. Die alte Dampflokomotive war bestimmt eindrucksvoller als der Triebwagen, wenn sie über den Bahndamm (viertes Foto) langsam nach Kappeln dampfte…
(Aus: “Die Schleswig-Angler Eisenbahn als Vorläuferin der Kreisbahn von Johannes Thomsen, Schleswig)

Wenn wi fardig sünd, dennso foaren wi aff!



Na, hier hat sich aber einiges verändert…
Winning

Schaalby


Scholderup

Taarstedt




Loit

Das Personal vor dem Loithof wartete vergeblich auf Gäste…Dabei ist es doch so schön in Loit!
Steinfeld






Süderbrarup


…und nach einem kleinen Abstecher in den Gasthof Norderbrarup in Norderbrarup…
…geht es dann zurück auf eine Tasse Kaffee ins Bahnhofs-Cafe Süderbrarup… oder wie wäre es mit einem Besuch im Wintergarten?Wagersrott


Nach der Weiterfahrt nach Kappeln soll dann jeweils eine Person in Wagersrott ausgestiegen sein…
Scheggerott

…eine weitere Person soll in Scheggerott zugestiegen und in Rabenkirchen ausgestiegen sein. Mehr ist nicht bekannt. Halt! Doch! Scheggerott hat eine Meierei!
Rabenkirchen

Das “Boddelhoch” in Rabenkirchen muss man ja nicht extra erwähnen, oder? Das kennt doch jeder!
Faulück

In Faulück hätte man die Möglichkeit gehabt auf den Schleidampfer umzusteigen, der an der Brücke von Karschau anlegt….
Grödersby
In Grödersby, kurz vor Kappeln, standen zwar sechs Personen (und ein Hund) und guckten. Aber niemand stieg aus oder ein. In Grödersby lebt eine Familie Riggelsen. Soll’n tüchtige Leute sein. Die Tochter Lucie ist bei Hofbesitzer Reimers in Bunsbüll in Stellung.Kappeln

Ankunft Kreisbahnhof Kappeln
Rechts geht es weiter nach Flensburg oder Eckernförde…
Von Kappeln aus kann man nach Flensburg weiter reisen.
Hier ist schon mal der Fahrplan…
…und ein Überblick über das Streckennetz der Flensburger Kreisbahn und ein typischer Bahnhof dieser Strecke:
In Richtung Satrup (von Schleswig aus) ist heute mehr los.
St.Jürgen
Schon nach 3,5 Kilometern wird ein schwerer Sack an der Haltestelle St. Jürgen abgeladen, da wo der Klensbyer Weg in die Missunder Landstraße einmündet. Dazu als Illustration aus dem Dorf St. Jürgen das Carstensdenkmal, das sich allerdings am äußersten anderen Ende des Dorfes befindet.
Berend

Nach 15 Minuten, zweite Station Berend. Da steigt Fritz Hamm aus. Auf dem Foto ist sein neues Quartier zu sehen, das er am 13.8.1914 bezogen hat.
Brekling
In Brekling ist nichts los. Der Zug hält kurz, tutet zweimal und fährt dann weiter.
Nübel
Gleich in Nübel steigt eine Familie mit Sack und Pack aus. Sie wird schon in der Gastwirtschaft am Bahnsteig erwartet. Minna hat sich extra ihre weiße Schürze umgebunden.
Tolk

Wellspang

Gleich an der nächsten Station, in Wellspang, steigen eine Familie und ein Hagestolz aus.
Böklund


Bellig

In Bellig steht der Bauunternehmer H. A. Petersen mit seinem Sohn im Vorgarten und regt und rührt sich nicht – obgleich wir alle den beiden zuwinken… Der stattliche Hof von Ernst von Frank ist (rechts) kurz zu sehen…
Hollmühle

Hollmühle kam dann wohl auch noch, aber niemand kann sich an den Halt erinnern…

…wer weiß denn schon, dass Hollmühle sogar ein Kaufhaus hat? Mehr zu Hollmühle ist hier zu finden…
Ülsby

Und in Ülsby ist das halbe Dorf zum Bahnhof gekommen
Ekebergkrug
Durch den Bahnhof von Ekebergkrug sind wir so hindurch gedampft. Im Garten des Bahnhofs saßen fröhliche Gäste, die uns zugewinkt haben…
Weißes Ross
Oh, was war das? Eine Fata-Morgana? Haben wir gerade eben die Station Weißes Roß während der Bauphase 1904 gesehen? War wohl Einbildung, das Bild huschte so schnell vorbei… Na, jedenfalls ist bekannt, dass sich Peter Hansen in Voraussicht kommender Geschäfte ein Kaufhaus mit dem Namen “Weißes Roß” gebaut hat.
Dammholm
Am Haltepunkt Dammholm haben sich alle mal schnell bei Peter Krabbenhöft mit Zigarretten und Zigarren eingedeckt (oder ist das auf dem Foto sein Stand auf dem Jahrmarkt in Satrup?). Rechts der Bahnhof.
Havetoftloit

In Havetoftloit wird auch ziemlich lange angehalten. Es ist ganz interessant, weil zwei Kühe mit auf die Reise nach Satrup müssen. Und dann wurden da noch drei Waisenkinder für das Waisenhaus in Havetoft abgeholt. Ach ja, ein Fräulein Käthi Schmidt aus Langenselbold stieg noch aus, weil sie einen Besuch im Landjahrlager machen wollte.
In Havetoftloit wird auch ziemlich lange angehalten. Es ist ganz interessant, weil zwei Kühe mit auf die Reise nach Satrup müssen. Und dann wurden da noch drei Waisenkinder für das Waisenhaus in Havetoft abgeholt. Ach ja, ein Fräulein Käthi Schmidt aus Langenselbold stieg noch aus, weil sie einen Besuch im Landjahrlager machen wollte

Auch an den letzten beiden Haltestellen vor Satrup, in Torsballig…
Esmark

Satrup

In Satrup gehen wir als Erstes zu Franz Curth in das Bahnhofshotel um ein frisches Bier zu trinken (oder hieß der Inhaber Pagels?). Reisen ist ganz schön anstrengend!

(Das Foto ist aus “Der Kreis Schleswig” von 1959)
Seufz! Die Zeiten als man noch im Hotel zur Post mit einem “Hoch” auf den Kaiser anstoßen konnte, sind ja nun auch endgültig vorbei. ;)Und jetzt wieder zurück nach Schleswig:

Mein Großvater väterlicherseits hat sein Berufsleben als Maler bei der Kreisbahn verbracht (1923 hieß der Bahnhof übrigens noch Angler Bahnhof). In diesem Haus (rechts) in der Kälberstraße 7, hat die Familie Tams mit den Kindern Artur, Marianne, Henry und Irma gelebt.


Er fiel im Mai 1944, mit 29 Jahren, kurz nach meiner Geburt. Auf dem Foto rechts sehen wir Artur und Sophie mit dem Sohn Günter. Sein Vater starb im Dezember 1946, kurz vor Weihnachten. Der Bruder meiner Mutter, Hans Seier, starb schon 1941 im Alter von 22 Jahren auf dem Hauptverbandsplatz in Feodosia auf der Krim.
Aber halt! Nicht weglaufen! Es geht ja noch weiter! Es geht ja noch ein Zug nach Friedrichstadt!
Zuerst einmal gucken wir uns den Fahrplan und das Streckennetz an:
Ach Gottchen! Der Zug geht ja ab Bahnhof Friedrichsberg! Da müssen wir aber in die Puschen kommen, damit wir mit der Straßenbahn noch rechtzeitig hinkommen!

wohl vergessen. Hier links ist der Auschnitt einer großen Eisenbahnkarte, an der Onkel Emil (angeblich) mitgearbeitet hat. Deshalb müssen wir uns merken, dass die Kreisbahn keine “schmalspurige Nebenbahn” sondern eine “vollspurige Kleinbahn” und auf keinen Fall eine “schmalspurige Kleinbahn” ist. Die Karte rechts ist ein kleiner Ausschnitt aus der Karte, der das komplette Gebiet der Schleswiger Kreisbahn zeigt.Auf dem Ausschnitt oben rechts sind wohlgemerkt nur Eisenbahnstrecken eingezeichnet. Straßen sind nebensächlich und werden ignoriert! Alle Haltestellen sind aber nicht vermerkt. Deshalb haben wir
links das vollständige Streckennetz der Kreisbahn mit “Kilometrierung“.
Jagel


Was das Foto links da soll? Es ist aus Jagel, von 1959 – basta!

Mielberg
Die nächste Haltestelle ist Mielberg. Ein paar Häuser am Ochsenweg. Irgendwo zwischen Jagel und Kropp. Der Zug hält gar nicht erst an. Otto, unser Streber (aber ganz nett ist er trotzdem), liest aus seiner Schulfibel vor:
Ochsen! In früheren Jahrhunderten zogen riesige Herden dieser Vierbeiner auf dem uralten Verbindungsweg von Jütland zu den Schlachthöfen an der Elbe und weiter, bis zu 50 000 Stück im Jahr. Sie verbrachten ihre Nächte auf den Weiden bei Mielberg und Heidbunge. Aus dem Kropper Wappen schaut ein Ochse, über dem Rathauseingang ist er nicht zu übersehen.
Noch etwas aus dem “Jahrbuch für die Schleswigsche Geest”, 1957: Die Mielberger Schäferei lag am Weg nach Bennebek, kurz nach dessen Abzweigung vom Ochsenweg nach Südwesten, etwa dort, wo bis in unsere Zeit die Haltestelle Mielberg der Kleinbahn lag.
Mielberg war ja “nur” eine Haltestelle, aber sie wurde auch noch auf diesem Fahrplan (oben, klicken!) genannt, als die Rest-Bahn nur noch bis Wohlde fuhr. Auf dem Luftbild von 1943 sieht man die Bahntrasse. Ansonsten ist kaum Gugeliges von dieser stillen Ecke zu finden…:| Rechts: 1956
gab es ein Barackenlage Mielberg…
Kropp


![]() |
Groß-Rheide

Lied vom Tod” gedient hat. Macht ja nix. Es gibt ja Wichtigeres. Es ist nur eigenartig, dass Groß-Rheide nicht mit diesem touristischen Pfund wuchert!


Dörpstedt

“Die Dörpstedter haben den Bahnhof und die Hollingstedter die Wikinger”, behauptet der oberschlaue Otto.


War das da rechts (ziemlich verschwommen) eine Meierei oder eine Ziegelei?
Hollingstedt

Hier ist jetzt der Beweis. Wir sehen einen Wikinger äh Ruderer in Hollingstedt an der Treenebrücke, der unterwegs nach London zu seinem Angelplatz ist.

Ob man in der Gastwirtschaft von Chr. Nissen wohl auch ein Zimmer bekommt?
Thiesburg
Der Zug setzt sich wieder in Bewegung. Nächste Station Thiesburg.
Gen Osten verlassen Sie Wohlde und erreichen bergab nach wenigen Kilometern das Austermoor. In der Nähe gibt es noch letzte Spuren der alten Schanzenanlage aus dem letzten Dänischen Krieg. Sie hatten nur noch ein Schwein übrig; dem haben sie alle Tage die Ohren gekniffen und es schreien lassen, daß der König von Dänemark meinte, sie hätten noch so viel, daß sie alle Tage eins schlachten könnten. Vorbei an Fischteichen und Waldinseln durchkreuzen Sie dieses Moor und erreichen auf verschlungenen Feldwegen den Ortsteil Thiesburg. Weiter geht’s ins Dörpstedter Moor,
Das war’s zu Thiesburg. Angehalten sind wir nicht.

Hinter Hollingstedt-Dörpstedt driftete die Bahn von der Straße weg nach Süden ab durch die Felder und umging das Straßendorf Bünge. Auch hier ist die Trasse kaum noch zu erkennen und bestenfalls Feldweg. Am Gehöft Thiesburg nähert sie sich wieder der L 39, hier ist der Bahndamm (links nach Kropp, rechts nach Friedrichstadt) noch zu erkennen. O.r. hat sich noch ein Foto der Gaststätte Hinrich Hagge angefunden…
Wohlde

“Das versteh ich jetzt nicht”, murmelt sich Otto in den Bart (der aber noch nicht da ist), als wir uns langsam Wohlde nähern. “Was steht denn jetzt schon wieder in deinen Büchern” ächzen wir. Wir halten am Bahnhof. “Hört doch mal zu”, sagt Otto und liest vor:
![]() |
Eindringen eines Fremden abzuwehren

Hier der Bahnhof von Wohlde
Bergenhusen

Jetzt durchqueren wir den Stapelholmer Geestrücken und nähern uns Bergenhusen im Zentrum der Eider-Treene-Sorge-Niederung. “Oh, guck mal, Störche!” ruft Karl und zeigt aus dem Fenster raus. Otto setzt seine Brille auf, zieht ein Buch aus seinem Ranzen (den er immer dabei hat) und zitiert: “Bergenhusen ist
Im Café Bockholt gibt es übrigens wunderbare Torten…
Störche gibt es hier natürlich auch (links) und – als Zeichen für die neue Zeit – ein Kaufhaus (rechts)!…und noch mehr Bergenhusen.
“Oh, guckmal, Baracken!” ruft Karl dann nochmal, als Bergenhusen schon fast vorbei ist. “Naja” klugscheissert Otto, “die sehen auch nicht anders als die in Süderbrarup aus…”Norderstapel

Als wir uns Norder- und Süderstapel nähern, lernen wir natürlich wieder etwas dazu. Überflüssig zu sagen, von wem.
(Das Foto links ist aus dem Jahr 1903. Man hat man den Eindruck, dass die Bevölkerung den Bau der Eisenbahn herbeisehnt…)
Norderstapel hat seinen Staatsbahnhof!
(Das ist allerdings der Bahnhof an der Strecke Rendsburg-Husum, die
ab 1910 mit der Kreisbahn konkurrierte) …und ein Kartoffeldämpfanlage, selbstverfreilich…

Erfde (ein Abstecher)

Wir machen mal einen kleinen Abstecher (hier der Fahrplan) mit der Bahn nach Erfde, das ja schließlich auch im Kreis Schleswig liegt. Das Foto links zeigt den Ort vor der Anbindung an die Eisenbahn – rechts das Dorflokal für die Einnahme alkoholfreier Getränke…
Süderstapel

An den beiden Fotos der “Eiderlust”in Süderstapel lässt sich nun exemplarisch ablesen, wie gut es war, dass der Wirt sich aus den kriegsähnlichen Handlungen um die Bahnhöfe heraus hielt. Es ist schön, das kontinuierlich prosperierende Anwesen zu betrachten!
Seeth-Drage

Das Thema soll hier jetzt nicht überstrapaziert werden (Otto konnte es natürlich nicht lassen). Aber dem geneigten Leser wird sicher auffallen, dass der nächste Bahnhof nun wieder ein gemeinsamer Bahnhof ist: Der Bahnhof Seeth-Drage.
Sehr schön ist auch, dass wir auf dem Sturmflutfoto von 1911 (links) ein Bild der überfluteten Eisenbahntrasse haben. Wie haben doch die Menschen um die Erhaltung ihrer Verkehrsverbindung gekämpft! Aber das ist leider vorbei, für immer!
Friedrichstadt




1929 (rechts)
Endstation! Kein Anschluss an die Marschbahn!
Berlin
Junge Jahre
Übernommen aus dem "alten" Blog. Es handelt sich um eijnen Kommentar von Wolfgang Saß:
AntwortenLöschen...
Aufgewachsen bin ich in Taarstedt und dort auch die ersten vier Jahre zur Schule gegangen, bei Frau Hansen als unserer Lehrerin und Herrn Trube als Rektor. Die Fotos von unserer Taarstedter Schule weckten herrliche Erinnerungen in mir. Später wechselte ich dann auf die Domschule. 9 Jahre Kreisbahn!! Endlose Wartezeiten im Schleswiger Kreisbahnhof. Ich kenne noch heute jede einzelne Fussbodenkachel! 3 mal sind wir auf den Fahrten entgleist. Aber passiert ist natürlich nichts Schlimmes. Im Winter fuhren manchmal noch Dampfloks, weil die besser durch die Schneewehen kamen als die Triebwagen. Die Schaffner kannten uns alle und die erste Monatskarte kostete (1962) 7,50 DM und zuletzt 1969 13 DM . Wenn einer unserer Mitfahrer gegen Ende des Monats immer noch keine Monatskarte hatte, ermahnte ihn der Schaffner freundlich, dass er doch mal seinen Eltern sagen möge, er werde nun Zeit für das Billet. In Taarstedt wohnten wir nicht weit vom Bahnhof entfernt. Und wenn ich – was häufiger vorkam – nicht ganz pünktlich zur morgendlichen Abfahrt nach Schleswig war, bat meine Schwester
Angelika den Schaffner, noch einen Moment zu warten, ihr Bruder würde gleich kommen. Und – es klappte natürlich. Der Zug wartete auf den heranlaufenden, aufstrebenden Jungschüler.
All das ist heute unvorstellbar. Unsere Welt war damals nach meinen Erinnerungen gemütlicher. Es gab keine Aufstände bei Verspätungen. Man war froh, anzukommen. Die Menschen waren in vielen Dingen bescheidener und mehr aufeinander abgestimmt. Man nahm mehr Rücksicht aufeinander. ...