Schleswiger Kreisbahn


 SN v. 26.10.2017: Die Gemeinde Süderbrarup und die Stadt Kappeln tun sich zusammen, um die Museumseisenbahn zu retten!

Dieser Eintrag über die Schleswiger Kreisbahn hat mit der obigen Abbildung seinen Höhepunkt erreicht! :mgreen: Wir sehen hier alle Beamten der Schleswiger Kreisbahn. Alle tragen Uniform – nur der Chef nicht. Vier der versammelten Herren tragen keinen Bart! Dz dz dz…


Heidi Ketelsen: Hallo Herr Tams, mit besonderem Interesse habe ich den Bericht über die Kreisbahn von Schleswig vom 26. 10. 2017 gelesen. Auf dem Bild der Mitarbeiter denke ich meinen Ur-Großvater erkannt zu haben. Er war Lokomotivführer und sein Bild gehört zu den 7 Personen, die sich als enger Kreis um den „Chef“ reihen (Bild rechts unten, Name: Emil Muhs). Leider kann ich die Namen unter den Bildern nicht lesen. Vielleicht haben Sie das Original-Photo und können mir mitteilen, ob meine Vermutung stimmt.


Mein Urgroßvater wohnte in der Schlachterstrasse 17 und die Bahn fuhr praktisch an seinem Haus vorbei (laut Photo und Erzählungen). Ich bin erst seit Kurzem auf Ihre wirklich interessante Seite gestoßen. Als gebürtige Schleswigerin macht es großen Spaß durch das alte Schleswig zu wandern und dabei immer wieder auf bekannte Namen zu stoßen.

Admin: Ich habe leider nicht das Originalfoto. Tut mir leid! Im Adressbuch von 1903 gibt es den Eintrag: “Emil Muhs, Zugführer, Schlachterstraße 17”.

Karl Pusch: Moin Herr Tams, zum Beitrag von Heidi Ketelsen eine Anmerkung. Frau Ketelsen schreibt:
“Er war Lokomotivführer und sein Bild gehört zu den 7 Personen, die sich als enger Kreis um den „Chef“ reihen (Bild rechts unten, Name: Emil Muhs”. Habe ich da etwas falsch verstanden? Ich zähle 8 Personen. Von einem Lokführer Emil Muhs habe ich noch nichts gelesen, jedoch von einem Weichensteller Emil Muhs und von einem Zugführer Emil Muhs.

Heidi Ketelsen: Hallo Herr Pusch, sorry, klar sind es 8 Personen. Vielleicht war der Großvater meiner Mutter der Zugführer Emil Muhs? Ich habe früher leider nie so genau zugehört, wenn von den alten Zeiten gesprochen wurde und heute kann man nicht mehr nach fragen, schade.                                     

Deshalb hier ein Foto von Emil Muhs in der Uniform der Kreisbahn mit Margaretha Muhs, geb. Bruhn. Wer das Originalfoto hat, kann mir dann sicher weiter helfen. Auf dem weiteren Foto ist das Wohnhaus abgebildet, Schlachterstraße 17. In der Tür stehen von links nach rechts Emma Glüsing, geb.Muhs, Grete Seifert, geb. Glüsing (hier etwa 3 Jahre?) und Margaretha Muhs. Im Hintergrund ist die Brücke der Kreisbahn zu sehen. Das Foto wurde circa 1913 aufgenommen. Dieses Haus steht heute bestimmt nicht mehr oder?


Karl Pusch: Moin Herr Tams, zu der Nachricht von Frau Heidi Ketelsen habe ich mal die Berichte aus den Schleswiger Nachrichten – Beiträge Johannes Thomsen – in den Anhang gestellt. Demnach war der Herr Muhs bereits Mitarbeiter der Schleswig – Angler Eisenbahn und wurde von der Schleswiger Kreisbahn mit übernommen. Herr Muhs war wohl damals sehr bekannt und zählte zu den “Originalen”. Ob es das Haus noch gibt, kann ich nicht sagen. Warum in dem Bericht des Herrn Thomsen nun als Wohnplatz die Norderstraße angegeben wird, kann ich auch nicht erklären. Admin: Ich habe aus den Anlagen einen Ausschnitt erstellt (links).


Dieser Eintrag wurde schon über 14000  25776 mal angesehen. Er wurde schon 2007 erstellt und zeigt das Interesse der Leute an der alten Eisenbahn. Die Strecke Süderbrarup-Kappeln besteht immer noch – allerdings als Museumsbahn. Die SN berichten jetzt, dass auch dieser verbliebene Rest gefährdet ist.

Neu: Jürgen Brandt, ein “Angeln-Fan”, hat die Strecke Schleswig-Satrup mal auf seine Art “vermessen” und als PDF-Dokument (Achtung – 3,5 MB) bereit gestellt (es sei noch ein Entwurf – sagt er…).


Die Bahnhöfe

Bahnhöfe an der Strecke Schleswig – Friedrichstadt:

Hier mal nur die Bahnhöfe...

Der Sommerfahrplan 1932 für das gesamte Streckennetz der Schleswiger Kreisbahn (nach Satrup und Friedrichstadt leider nur 3. Klasse :roll: .

1966 wurde nur noch die Strecke nach Kappeln befahren



Hier noch ein Fahrplan von 1919:



Ein bisschen Nostalgie… (Erstellt bei einer gemütlichen Tasse Kaffee am Sonnabendnachmittag)

Ein Service der modernisierten Kreisbahnverwaltung! Wir beamen Euch zu Euren Wunschbahnhöfen:


Bahnhöfe an der Strecke Schleswig-Süderbraup-Kappeln:

Klensby Winning Schaalby Scholderup Taarstedt Loit Steinfeld Süderbrarup Wagersrott Scheggerott Rabenkirchen Faulück Grödersby Kappeln



Bahnhöfe an der Strecke Schleswig – Satrup:

St.Jürgen Berend Brekling Nübel Tolk Wellspang Böklund Bellig Hollmühle Ülsby Ekebergkrug Weißes Ross Dammholm Havetoftloit Torsballig Esmark Satrup




Ausgangspunkt aller Strecken nach Kappeln, Satrup oder Friedrichstadt ist natürlich erst einmal Schleswig!



Links eine sehr schöne Ansicht des Kreisbahnhofs mit dem Empfangsgebäude (auf dem Foto rechts), dem Nebengebäude (mitte) und dem Gemüsegarten des Bahnhofsvorstehers (ganz links)… :D


Hier rechts dieser Verkehrsknotenpunkt in der Langen Straße. Man achte auf die Isetta. So eine hatte ich auch, allerdings eine 300er. Offenbar wurde ein Stop-Schild in ein Loch gesteckt, wenn ein Zug kam. Und ein Polizist mit Hund wurde zur Beaufsichtigung des Geschehens abgestellt…



Von der anderen Seite aus hat es an dieser Stelle so ausgesehen. Die alte Dampflokomotive war bestimmt eindrucksvoller als der Triebwagen, wenn sie über den Bahndamm (viertes Foto) langsam nach Kappeln dampfte… 

…Die Strecke wurde befahren mit einem höchst eigentümlichen, von dem Ingenieur Rowan konstruierten Betriebsmittel, dem Rowanschen Dampfwagen, einer originellen Kombination von Lokomotive und Personenwagen mit Gepäckraum. Die ganz in den Wagenkasten eingebaute kleine Lokomotive hatte einen hochstehenden Kessel und bewirkte naturgemäß einen unruhigen Lauf des ganzen Wagens, der stark schaukelte und ratterte…Die Dampfwagen hatten sogar ein kleines Abteil 2. Klasse, dessen Sitze und Rückenlehnen mit rotem Samt ausgeschlagen waren. Kleine ovale Spiegel schmückten das Abteilinnere…Da mit den Jahren den Reisenden die Beförderung mit den urtümlichen Dampfwagen nicht mehr zugemutet werden konnte, der hohe Kohlenverbrauch der veralteten Maschinen und weitere Unzuträglichkeiten Ersatz verlangten, schritt man 1893 zur Beschaffung einer ersten Dampflokomotive. Aus den Dampfwagen wurden die Maschinen entfernt und die langen vierachsigen Wagen – die zwar kein Drehgestell besaßen und darum in den Kurven nur langsam fahren konnten – für die Personenbeförderung eingerichtet. Als Hilfspersonenwagen haben dann diese langen Ungetüme noch lange nach der Jahrhundertwende gedient. Sie wurden aber nur in besonderen Bedarfsfällen in die Züge eingereiht, wie beispielsweise zu “Peermarkt”, wenn viele Personen zu befördern waren. Kein Fahrgast stieg jedoch gern von sich aus in die niedrigen Wagen, die allgemein als “Großmutter” bezeichnet wurden und Zielscheibe des Spottes der Fahrgäste, in erster Linie der Jugend waren.
(Aus: “Die Schleswig-Angler Eisenbahn als Vorläuferin der Kreisbahn von Johannes Thomsen, Schleswig)


Vor den Abfahrt ist ja immer noch Zeit für ein Bier im Bahnhofsrestaurant bei C. Gieges… Die Postpakete müssen natürlich auch noch eingeladen werden. Das Pferdefuhrwerk ist von der Fa. Dehn.

An der Blockstelle Klosterfeld wurde durch Weichen entschieden, ob der Zug nach Satrup oder nach Süderbrarup fahren sollte. Zu Zeiten der Zuckerfabrik musste rangiert werden, um die Rüben auf das Gleis zur Zuckerfabrik zu bringen…

Aus der Lokomotive nach Satrup guckte Lokomotivführer Hans Geritz heraus, aus der nach Kappeln, Johannes Drews. Ein auswärtiger Mensch mit Koffer fragte Hans Geritz, wann es denn losgeht. Darauf Geritz:

Wenn wi fardig sünd, dennso foaren wi aff!

Hier schreibt E. Jürgensen, Schleswig,Gallberg 14, an seinen Freund, den Maschinenschlosser Traulsen in Böel, dass er seit dem 20.1.1911 Lokomotivführer ist (die Lokomotive sieht dieserLokomotive ähnlich – finde ich…).





Klensby


Carl Gundlach, der Besitzer des beliebten “Etablissements Klensby” stieg dortselbst aus.







Na, hier hat sich aber einiges verändert…

Winning


Am Haltepunkt Winning wurde ein Sack Kaffee ausgeladen.




Jochen Meyer: Das Foto rechts zeigt u.a. meine Urgrosseltern Christian und Christine Reimer. 1908 hatten die Eheleute das Haus nahe dem Haltepunkt Winning errichtet. Man bewirtschaftete 10 ha mit Kühen und Schweinen. Der Urgrossvater betrieb nebenbei mittels Fahrad und einem gediegenen Mikroskop Fleischbeschau bei Hausschlachtungen im Bezirk. Urgrossmutter stand für den Kolonialwarenhandel; Kaffee grammweise, der Laden ist auf dem Bild zu sehen. Sicherlich hofften sie am wirtschaftlichen Aufschwung profitieren zu können, der sich damals an die Eisenbahn zu knüpfen schien.

Schaalby


In Schaalby, das ja eine ganz nette Dorfstrasse hat, war mal wieder nichts los…

Ob es die alte Mühle von Wilhelm Kall noch gibt? Hmmmmmmm… (Gottseidank – sie ist noch da – aber als Museum…) Rechts haben wir jetzt auch den Bahnhof!





Scholderup


Dann soll noch in Scholderup eine Familie mit drei Kindern ausgestiegen sein. Die Familie soll dort ein schönes Haus aus dem Jahr MDCCCLXX haben. Sollte der schöne Bahnhof nur für diese vornehme Familie gebaut worden sein?



Taarstedt


Dann kam Taarstedt. Da saßen Leute vor dem Gasthof und winkten. Die waren auf die Bahn nicht mehr angewiesen, weil sie ein Auto hatten.
Nach Kappeln mussten die Herrschaften auch nicht fahren, weil sie in Taarstedt ein eigenes Kaufhaus haben… Ach, eines hab’ ich noch vergessen – Euch den Bahnhof von Taarstedt zu zeigen (auf der Ansichtskarte können sie noch nicht mal Akeby richtig schreiben…)! Rechts der Besitz von Amtsvorsteher Schmidt – schön nicht?
…nochmal das Kaufhaus von Michelsen und die Gastwirtschaft und Handlung von Ketelsen in Wester-Akeby…


Loit

Pünktlich um 11:36 wurde Loit erreicht. Niemand stieg ein oder aus. Seltsam.

Das Personal vor dem Loithof wartete vergeblich auf Gäste…Dabei ist es doch so schön in Loit!


Steinfeld

In Steinfeld, der letzten Station vor Süderbrarup, stieg aber noch ein junger Mann aus, der als Junglehrer in der neuen Schule anfangen sollte…Bei August Petersen kann er dann ja einkaufen gehen…
Und sage niemand etwas gegen Steinfeld! Allein das schöne Anwesen von Peter Gabriel ist doch schon einen Besuch wert! Na und dann der schöne Biergarten bei Timpke im Gasthof “Jägersruh” ist ja bis nach Schleswig hin bekannt und beliebt!


Süderbrarup

In Süderbrarup können die Fahrgäste der 2. Klasse ihre Wartezeit im Wartezimmer 2. Klasse verbringen.
Natürlich hat der Ort auch zu einem kleinen Bummel in der Schleswigerstraße eingeladen…


…und nach einem kleinen Abstecher in den Gasthof Norderbrarup in Norderbrarup…

…geht es dann zurück auf eine Tasse Kaffee ins Bahnhofs-Cafe Süderbrarup… oder wie wäre es mit einem Besuch im Wintergarten?


…noch ein Blick zurück…




Hartmut Stäcker: Unter “Schleswiger Kreisbahn” ist ein Fahrplan von 1919 zu sehen, auf dem ein Bedarfshalt in Norderbrarup aufgeführt ist. Da die Bahn den Ort in angemessenem Abstand passierte – wo hat sich dieser Halt denn befunden, der in späteren Fahrplänen nicht mehr aufgeführt wird?


Jürgen Brandt: Anhand der Kilometrierung müßte der Haltepunkt nördlich der Mühlen Au an der Straßenquerung von Norderbrarup nach Justrup gewesen sein, siehe Messtischblatt Nr 1324 (oben).


Wagersrott


Nach der Weiterfahrt nach Kappeln soll dann jeweils eine Person in Wagersrott ausgestiegen sein…





Scheggerott

…eine weitere Person soll in Scheggerott zugestiegen und in Rabenkirchen ausgestiegen sein. Mehr ist nicht bekannt. Halt! Doch! Scheggerott hat eine Meierei!



Rabenkirchen

Das “Boddelhoch” in Rabenkirchen muss man ja nicht extra erwähnen, oder? Das kennt doch jeder!




Faulück

In Faulück hätte man die Möglichkeit gehabt auf den Schleidampfer umzusteigen, der an der Brücke von Karschau anlegt….


Grödersby

In Grödersby, kurz vor Kappeln, standen zwar sechs Personen (und ein Hund) und guckten. Aber niemand stieg aus oder ein. In Grödersby lebt eine Familie Riggelsen. Soll’n tüchtige Leute sein. Die Tochter Lucie ist bei Hofbesitzer Reimers in Bunsbüll in Stellung.




Kappeln

Ankunft Kreisbahnhof Kappeln


Rechts geht es weiter nach Flensburg oder Eckernförde…


Von Kappeln aus kann man nach Flensburg weiter reisen.


Hier ist schon mal der Fahrplan…
…und ein Überblick über das Streckennetz der Flensburger Kreisbahn und ein typischer Bahnhof dieser Strecke:


Dollerup



Steinberg und Rabel liegen auch an der Strecke



In Richtung Satrup (von Schleswig aus) ist heute mehr los.


St.Jürgen

Schon nach 3,5 Kilometern wird ein schwerer Sack an der Haltestelle St. Jürgen abgeladen, da wo der Klensbyer Weg in die Missunder Landstraße einmündet. Dazu als Illustration aus dem Dorf St. Jürgen das Carstensdenkmal, das sich allerdings am äußersten anderen Ende des Dorfes befindet.




Berend

Nach 15 Minuten, zweite Station Berend. Da steigt Fritz Hamm aus. Auf dem Foto ist sein neues Quartier zu sehen, das er am 13.8.1914 bezogen hat.



Brekling

In Brekling ist nichts los. Der Zug hält kurz, tutet zweimal und fährt dann weiter. 



Nübel

Gleich in Nübel steigt eine Familie mit Sack und Pack aus. Sie wird schon in der Gastwirtschaft am Bahnsteig erwartet. Minna hat sich extra ihre weiße Schürze umgebunden.



Tolk

Und in Tolk kommt Gastwirth P. Schmidt die paar Meter von seiner Gastwirthschaft sogar mit dem Pferdewagen bis zum Bahnsteig, um eine ganz feine Familie aus Berlin abzuholen. Was wollen die denn in Tolk, fragen wir uns alle, als der Zug sich endlich wieder in Bewegung setzt? “Die wollen bestimmt bei J.F.C. Hansen einkaufen!”, ruft jemand (heute heißt die Gastwirtschaft übrigens “Kirchkrug” – und aus dem Bahnhof ist ein “Hotel” geworden.)..

Für die Postagentur von B. P. Meinköhn war diesmal keine Post dabei…




Wellspang

Gleich an der nächsten Station, in Wellspang, steigen eine Familie und ein Hagestolz aus.


Die Familie will in den Lustgarten und der alte Knacker hat es auf die Wassermühle abgesehen.




Böklund

Gleich nach Wellspang, in Böklund, steigen wir kurz aus, laufen die Dorfstraße entlang


und kaufen im Kaufhaus Thomsen drei Pfund von der famosen Böklunder Versandbutter aus dem Versandhaus P.H. Thomsen. Der Zug wartet auf uns (der Lokführer kennt meinen Vater gut).

Übrigens, falls mal jemand in Böklund übernachten möchte – das Bahnhofshotel unter der Leitung von Johannes Greggersen ist sehr zu empfehlen… Und shoppen kann man da natürlich auch sehr gut!







Bellig

In Bellig steht der Bauunternehmer H. A. Petersen mit seinem Sohn im Vorgarten und regt und rührt sich nicht – obgleich wir alle den beiden zuwinken… Der stattliche Hof von Ernst von Frank ist (rechts) kurz zu sehen…


Hollmühle

Hollmühle kam dann wohl auch noch, aber niemand kann sich an den Halt erinnern…

…wer weiß denn schon, dass Hollmühle sogar ein Kaufhaus hat? Mehr zu Hollmühle ist hier zu finden…





Ülsby

Und in Ülsby ist das halbe Dorf zum Bahnhof gekommen



um Tante Käthe zu verabschieden, die eine Reise nach Flensburg (über Satrup) unternehmen will. Man sieht sogar einen gedeckten Tisch neben den Geleisen, wo es ganz schön zur Sache geht. Ein Besuch im Gasthof Kattbeck ist übrigens auch sehr zu empfehlen! Und ein Postamt haben sie dort auch.





Ekebergkrug

Durch den Bahnhof von Ekebergkrug sind wir so hindurch gedampft. Im Garten des Bahnhofs saßen fröhliche Gäste, die uns zugewinkt haben…



Weißes Ross

Oh, was war das? Eine Fata-Morgana? Haben wir gerade eben die Station Weißes Roß während der Bauphase 1904 gesehen? War wohl Einbildung, das Bild huschte so schnell vorbei… Na, jedenfalls ist bekannt, dass sich Peter Hansen in Voraussicht kommender Geschäfte ein Kaufhaus mit dem Namen “Weißes Roß” gebaut hat.




Dammholm

Am Haltepunkt Dammholm haben sich alle mal schnell bei Peter Krabbenhöft mit Zigarretten und Zigarren eingedeckt (oder ist das auf dem Foto sein Stand auf dem Jahrmarkt in Satrup?). Rechts der Bahnhof.




Havetoftloit

In Havetoftloit wird auch ziemlich lange angehalten. Es ist ganz interessant, weil zwei Kühe mit auf die Reise nach Satrup müssen. Und dann wurden da noch drei Waisenkinder für das Waisenhaus in Havetoft abgeholt. Ach ja, ein Fräulein Käthi Schmidt aus Langenselbold stieg noch aus, weil sie einen Besuch im Landjahrlager machen wollte.


In Havetoftloit wird auch ziemlich lange angehalten. Es ist ganz interessant, weil zwei Kühe mit auf die Reise nach Satrup müssen. Und dann wurden da noch drei Waisenkinder für das Waisenhaus in Havetoft abgeholt. Ach ja, ein Fräulein Käthi Schmidt aus Langenselbold stieg noch aus, weil sie einen Besuch im Landjahrlager machen wollte


Torsballig

Auch an den letzten beiden Haltestellen vor Satrup, in Torsballig




Esmark

…und Esmark, stiegen noch Leute ein, die in Satrup wohl etwas zu erledigen hatten. Beim Kaufmann in Esmark kann man wohl auch nicht alles kaufen…



Satrup

In Satrup gehen wir als Erstes zu Franz Curth in das Bahnhofshotel um ein frisches Bier zu trinken (oder hieß der Inhaber Pagels?). Reisen ist ganz schön anstrengend!

Tja, und was macht man danach in Satrup? Bingo! Shoppen gehen im Warenhaus Satrup bei J. N. Hellmann. Logisch!
(Oder man reist weiter nach Flensburg. Auch logisch!).

Aber wird man unbedingt mit der Bahn weiter reisen? Heutzutage wollen doch alle möglichst Auto fahren. Es gibt ja auch überall diese Tankstellen! :roll:

(Das Foto ist aus “Der Kreis Schleswig” von 1959)

Seufz! Die Zeiten als man noch im Hotel zur Post mit einem “Hoch” auf den Kaiser anstoßen konnte, sind ja nun auch endgültig vorbei. ;)


Und jetzt wieder zurück nach Schleswig:


Hier noch ein Blick von der Torhalle in Richtung Verkehrsknotenpunkt, aber ohne Zug.
Die Torhalle wurde im Klassentreffen hier schon thematisch abgehandelt.
Auf dem Foto rechts fährt eine Lok vom Kreisbahnhof in Richtung Bundesbahnhof… Die Firma Heinrich Dehn gibt es immer noch…
Von hier aus ging die Reise nach Kappeln los. Mit einem hochmodernen Triebwagen…
Jetzt befindet sich hier ein Hotel.
Güterzüge fuhren vom Güterbahnhof ab. Jetzt wird hier Bier getrunken.

Mein Großvater väterlicherseits hat sein Berufsleben als Maler bei der Kreisbahn verbracht (1923 hieß der Bahnhof übrigens noch Angler Bahnhof). In diesem Haus (rechts) in der Kälberstraße 7, hat die Familie Tams mit den Kindern Artur, Marianne, Henry und Irma gelebt.

Sein Sohn Artur, der Bruder meines Vaters, trat in die Fußstapfen seines Vaters bei der Kreisbahn und brachte es bis zum Eisenbahnassistenten.

Er fiel im Mai 1944, mit 29 Jahren, kurz nach meiner Geburt. Auf dem Foto rechts sehen wir Artur und Sophie mit dem Sohn Günter. Sein Vater starb im Dezember 1946, kurz vor Weihnachten. Der Bruder meiner Mutter, Hans Seier, starb schon 1941 im Alter von 22 Jahren auf dem Hauptverbandsplatz in Feodosia auf der Krim.


Aber halt! Nicht weglaufen! Es geht ja noch weiter! Es geht ja noch ein Zug nach Friedrichstadt!

Zuerst einmal gucken wir uns den Fahrplan und das Streckennetz an:


Ach Gottchen! Der Zug geht ja ab Bahnhof Friedrichsberg! Da müssen wir aber in die Puschen kommen, damit wir mit der Straßenbahn noch rechtzeitig hinkommen!

Uff! Geschafft! Während der Fahrt lässt Onkel Emil seine Kenntnisse des Eisenbahnwesens raushängen. Ächz! Er war im Ministerium der Öffentlichen Arbeiten bis zu seiner Pensionierung zwar nur ein kleines Licht, aber das hat er
wohl vergessen. Hier links ist der Auschnitt einer großen Eisenbahnkarte, an der Onkel Emil (angeblich) mitgearbeitet hat. Deshalb müssen wir uns merken, dass die Kreisbahn keine “schmalspurige Nebenbahn” sondern eine “vollspurige Kleinbahn” und auf keinen Fall eine “schmalspurige Kleinbahn” ist. Die Karte rechts ist ein kleiner Ausschnitt aus der Karte, der das komplette Gebiet der Schleswiger Kreisbahn zeigt.

Auf dem Ausschnitt oben rechts sind wohlgemerkt nur Eisenbahnstrecken eingezeichnet. Straßen sind nebensächlich und werden ignoriert! Alle Haltestellen sind aber nicht vermerkt. Deshalb haben wir
links das vollständige Streckennetz der Kreisbahn mit “Kilometrierung“. 


Jagel

Wir haben es noch geschafft. Alle haben auch einen Sitzplatz gefunden. Und ab geht die Post Bahn! Kaum sind wir losgefahren, halten wir schon in Jagel  Er erinnert sich an die Gaststätte zur Post. Die ist jetzt aber zu weit weg(Klosterkrug). Onkel Emil, mit seiner schwachen Blase, findet im Bahnhof in der Bahnhofstraße kein Pissoir..
ja, und was ist jetzt das Ende vom Lied? Er löst sein Problem, in dem er mal kurz hinter dem Kriegerdenkmal verschwindet. Not kennt kein Gebot! Wir sagen es auch nicht weiter.
Was das Foto links da soll? Es ist aus Jagel, von 1959 – basta! :roll:


Mielberg

Die nächste Haltestelle ist Mielberg.  Ein paar Häuser am Ochsenweg. Irgendwo zwischen Jagel und Kropp. Der Zug hält gar nicht erst an. Otto, unser Streber (aber ganz nett ist er trotzdem), liest aus seiner Schulfibel vor:

Ochsen! In früheren Jahrhunderten zogen riesige Herden dieser Vierbeiner auf dem uralten Verbindungsweg von Jütland zu den Schlachthöfen an der Elbe und weiter, bis zu 50 000 Stück im Jahr. Sie verbrachten ihre Nächte auf den Weiden bei Mielberg und Heidbunge. Aus dem Kropper Wappen schaut ein Ochse, über dem Rathauseingang ist er nicht zu übersehen.

Noch etwas aus dem “Jahrbuch für die Schleswigsche Geest”, 1957: Die Mielberger Schäferei lag am Weg nach Bennebek, kurz nach dessen Abzweigung vom Ochsenweg nach Südwesten, etwa dort, wo bis in unsere Zeit die Haltestelle Mielberg der Kleinbahn lag.


Mielberg war ja “nur” eine Haltestelle, aber sie wurde auch noch auf diesem Fahrplan (oben, klicken!) genannt, als die Rest-Bahn nur noch bis Wohlde fuhr. Auf dem Luftbild von 1943 sieht man die Bahntrasse. Ansonsten ist kaum Gugeliges von dieser stillen Ecke zu finden…:| Rechts: 1956
gab es ein Barackenlage Mielberg…


Kropp

Bevor der Zug in Kropp in der Bahnhofstraße (wo sonst) zum Halten kommt, hat uns Otto seinen Diercke der Reihe nach unter die Nase gehalten. Wir sollten auf der Luftaufnahme von Kropp den Bahnhof suchen! Keiner von uns hat ihn gefunden, auch Onkel Emil nicht. Otto hat sich eins gefeixt!


Was war noch in Kropp? Da war die Sache mit den Ochsen. Das Thema hatten wir ja schon. Ach ja, der Marktplatz mit dem Hotel am Markt soll ganz nett sein. Wir waren aber nicht da. Die Fahrt geht weiter.

Während wir das Dorf verlassen, zeigt Otto auf die Fahne, die über einem Gasthof weht: “Auch hier weht die Fahne unseres Führers!”. Onkel Emil guckt ganz komisch.


Hier ist er, größer abgebildet, “Bandholz’s Gasthof”. Den gibt es immer noch. Allerdings flattert dort (wenn überhaupt) jetzt eine andere Fahne.





Groß-Rheide

Über die endlose Prärie Geest nähern wir uns jetzt Groß-Rheide. Links der Bahnhof. Es ist weitgehend unbekannt, dass der Bahnhof Groß-Rheide als Kulisse für die Bahnhofsszenen von “Spiel mir das
Lied vom Tod” gedient hat. Macht ja nix. Es gibt ja Wichtigeres. Es ist nur eigenartig, dass Groß-Rheide nicht mit diesem touristischen Pfund wuchert! :mgreen:

Auf diese modernste Kartoffeldämpfungsanlage der Schleswiger Geest eGmbH (1959) muss natürlich auch hingewiesen werden! Rechts noch ein schöner alter Bauerhof (wahrscheinlich wurden Kartoffeln angebaut). (Aus “Der Kreis Schleswig”, 1959)

Dörpstedt

“Die Dörpstedter haben den Bahnhof und die Hollingstedter die Wikinger”, behauptet der oberschlaue Otto.


Wir verstehen nur Bahnhof. “Ist doch ganz klar”, sagt Otto. Die Hollingstedter wären doch nie mit einem gemeinsamen Bahnhof in Dörpstedt einverstanden gewesen, wenn nicht in Hollingstedt der Hafen für die Wikinger gewesen wäre. “Also wir haben den Hafen und ihr den Bahnhof”, sagen die Hollingstedter.

(Mal so ganz nebenbei: In Dörpstedt gab es übrigens schon eine Tankstelle für diese neumodischen Autos. :| )
War das da rechts (ziemlich verschwommen) eine Meierei oder eine Ziegelei?

Hollingstedt

Hier ist jetzt der Beweis. Wir sehen einen Wikinger äh Ruderer in Hollingstedt an der Treenebrücke, der unterwegs nach London zu seinem Angelplatz ist.

Gut, dass Otto uns das jetzt erklärt hat.

Ob man in der Gastwirtschaft von Chr. Nissen wohl auch ein Zimmer bekommt?


Thiesburg

Der Zug setzt sich wieder in Bewegung. Nächste Station Thiesburg.

Gen Osten verlassen Sie Wohlde und erreichen bergab nach wenigen Kilometern das Austermoor. In der Nähe gibt es noch letzte Spuren der alten Schanzenanlage aus dem letzten Dänischen Krieg. Sie hatten nur noch ein Schwein übrig; dem haben sie alle Tage die Ohren gekniffen und es schreien lassen, daß der König von Dänemark meinte, sie hätten noch so viel, daß sie alle Tage eins schlachten könnten. Vorbei an Fischteichen und Waldinseln durchkreuzen Sie dieses Moor und erreichen auf verschlungenen Feldwegen den Ortsteil Thiesburg. Weiter geht’s ins Dörpstedter Moor,

Das war’s zu Thiesburg. Angehalten sind wir nicht.

Doch noch was zu Thiesburg? Ja, eine Äußerung mit Foto und Text aus einem Eisenbahner-Forum (vielen Dank!):

Hinter Hollingstedt-Dörpstedt driftete die Bahn von der Straße weg nach Süden ab durch die Felder und umging das Straßendorf Bünge. Auch hier ist die Trasse kaum noch zu erkennen und bestenfalls Feldweg. Am Gehöft Thiesburg nähert sie sich wieder der L 39, hier ist der Bahndamm (links nach Kropp, rechts nach Friedrichstadt) noch zu erkennen. O.r. hat sich noch ein Foto der Gaststätte Hinrich Hagge angefunden…

Wohlde

“Das versteh ich jetzt nicht”, murmelt sich Otto in den Bart (der aber noch nicht da ist), als wir uns langsam Wohlde nähern. “Was steht denn jetzt schon wieder in deinen Büchern” ächzen wir. Wir halten am Bahnhof. “Hört doch mal zu”, sagt Otto und liest vor:


Heute noch führen Wohlder Bauern Namen, die schon um 1500 bestanden haben. Daraus kann man schließen, dass sie sich nur untereinander ehelichten und keine „Eindringlinge“, wie sie es nannten, duldeten. So ist einer der ältesten Namen Muhl. (Auf dem Foto links haben sich alle Einwohner Wohldes versammelt um das
Eindringen eines Fremden abzuwehren :roll: )

“Wieso heißt denn der Bürgermeister Tüxsen, da stimmt doch was nicht!”. Stimmt! Wo er recht hat, hat er recht, der Otto.
Hier der Bahnhof von Wohlde


Bergenhusen

Jetzt durchqueren wir den Stapelholmer Geestrücken und nähern uns Bergenhusen im Zentrum der Eider-Treene-Sorge-Niederung. “Oh, guck mal, Störche!” ruft Karl und zeigt aus dem Fenster raus. Otto setzt seine Brille auf, zieht ein Buch aus seinem Ranzen (den er immer dabei hat) und zitiert: “Bergenhusen ist

dafür bekannt, dass man auf Postkarten nur mit lateinischen Buchstaben schreiben darf”. Na, da wissen wir ja mal wieder Bescheid.

Im Café Bockholt gibt es übrigens wunderbare Torten…

Störche gibt es hier natürlich auch (links) und – als Zeichen für die neue Zeit – ein Kaufhaus (rechts)!

Der Bahnhof liegt weit außerhalb des Dorfes – die Straße (rechts) könnte ja die Straße zum Bahnhof sein?
Hier nochmal der Bahnhof…

…und noch mehr Bergenhusen.

“Oh, guckmal, Baracken!” ruft Karl dann nochmal, als Bergenhusen schon fast vorbei ist. “Naja” klugscheissert Otto, “die sehen auch nicht anders als die in Süderbrarup aus…”




Norderstapel

Als wir uns Norder- und Süderstapel nähern, lernen wir natürlich wieder etwas dazu. Überflüssig zu sagen, von wem.




Also: Zwischen den Gemeinden Norder- und Süderstapel gab es in den Jahren vor 1905 einen erbitterten Krieg um die kreisbahntechnische Anbindung. Schauplatz der Kämpfe war regelmäßig Sievers Gasthof in Norderstapel. Anhand der beiden in ziemlichem zeitlichen Abstand hergestellten Aufnahmen des Gasthofes kann man erkennen, wie sehr die bauliche Substanz des Gasthofes durch die Auseinandersetzungen beeinflusst wurde.

Das Ende vom Lied war, dass beide Dörfer einen eigenen Bahnhof erhielten.
(Das Foto links ist aus dem Jahr 1903. Man hat man den Eindruck, dass die Bevölkerung den Bau der Eisenbahn herbeisehnt…)

Hier ist es erreicht:
Norderstapel hat seinen Staatsbahnhof!
(Das ist allerdings der Bahnhof an der Strecke Rendsburg-Husum, die
ab 1910 mit der Kreisbahn konkurrierte) …und ein Kartoffeldämpfanlage, selbstverfreilich… :roll:


Erfde (ein Abstecher)

Wir machen mal einen kleinen Abstecher (hier der Fahrplan) mit der Bahn nach Erfde, das ja schließlich auch im Kreis Schleswig liegt. Das Foto links zeigt den Ort vor der Anbindung an die Eisenbahn – rechts das Dorflokal für die Einnahme alkoholfreier Getränke…

1910 – das Jahr der Verbindung Erfdes mit der Welt – 1988 hat sich das erledigt.



Süderstapel

An den beiden Fotos der “Eiderlust”in Süderstapel lässt sich nun exemplarisch ablesen, wie gut es war, dass der Wirt sich aus den kriegsähnlichen Handlungen um die Bahnhöfe heraus hielt. Es ist schön, das kontinuierlich prosperierende Anwesen zu betrachten!

Hier jetzt ein Zusatz für die zukünftige Kreisbahnforschung: Aus dieser Karte geht hervor, dass es in der Streitzone nicht zwei, sondern drei(!) Haltestellen gegeben haben soll. Zwischen den schon erwähnten Bahnhöfen Norder- und Süderstapel gab es noch einen mit “Süderstapel-Norderstapel” bezeichneten Punkt bei Kilometer 33,9. Das überrascht jetzt aber, wenn man bedenkt, dass die Parteien im Konflikt sich damals unversöhnlich gegenüber standen. Hmmm…

Jetzt mal im Ernst: Links sehen wir den Haltepunkt zwischen Süder- und Norderstapel, wo ab 1910 die Strecke Rendburg-Husum kreuzte – rechts den Bahnhof Norderstapel an dieser Strecke – im Hintergrund überquert die Kreisbahn die Strecke.

Zu diesem Foto heißt es auf dieser Webseite: Blick auf dem Bahnhof Norderstapel Richtung Husum vom alten Bahndamm der Strecke Schleswig – Friedrichstadt (1934 stillgelegt und 1942 abgebaut). Hier gab es ein Übergabegleis zum Kleinbahnhof Süderstapel / Norderstapel der Schleswiger Kreisbahn.

Der Gasthof Brauer (links und rechts) hatte 1948 noch eine Tankstelle dazu – man muss ja mit der Zeit gehen…





Seeth-Drage

Das Thema soll hier jetzt nicht überstrapaziert werden (Otto konnte es natürlich nicht lassen). Aber dem geneigten Leser wird sicher auffallen, dass der nächste Bahnhof nun wieder ein gemeinsamer Bahnhof ist: Der Bahnhof Seeth-Drage.



ohne den Forschern vorweg greifen zu wollen, die sich dieses Themas noch annehmen werden, wird hier an dieser Stelle vermutet, dass Menschen, die sich tagtäglich mit den unmittelbaren Naturgewalten auseinander setzen müssen, dem Bahnhofsproblem weniger Aufmerksamkeit beimessen. Wir sind in Drage nunmehr an der Eider. Drage insbesondere, musste sich bis zur Absperrung der Eider ausweislich dieses Fotos (links) massiv mit dem Blanken Hans befassen. Otto ist auch dieser Meinung.

Sehr schön ist auch, dass wir auf dem Sturmflutfoto von 1911 (links) ein Bild der überfluteten Eisenbahntrasse haben. Wie haben doch die Menschen um die Erhaltung ihrer Verkehrsverbindung gekämpft! Aber das ist leider vorbei, für immer!



Friedrichstadt


Friedrichstadt muss man nicht weiter vorstellen. Wir sind alle schon mal da gewesen. Eine schöne Stadt

Zwei Fotos aus 1960 (1960 ist ja für das “Klassentreffen” ein bedeutsames Jahr) :D


Der alte Kreisbahnhof liegt an der Ecke Brückenstraße, Ostersielzug. Wer mag, kann diese Stelle auch auf der Luftaufnahme (rechts) suchen.

1903 (links)
1929 (rechts)




1955, Autos, keine Züge (li.)! Und noch einmal die Stadt von oben. Der Bahnhof ist außerhalb des Bildes, leider.

Ich lese mal der Reihe nach vor: Die Remonstrantenkirche, die evangelische und die katholische Kirche, die Mennoniten-Kirche, die Juden-Synagoge, das Versammlungshaus der Quäker (die Synagoge ist 1960 allerdings eine ehemalige Synagoge; das Haus ist seit 1938 ein Wohnhaus und wurde erst 2001/02 zu einer Kultur- und Gedenkstätte umgestaltet.

Endstation! Kein Anschluss an die Marschbahn!



Vorheriger Beitrag
« Prev Post
Nächster Beitrag
Next Post »

Kommentare

  1. Übernommen aus dem "alten" Blog. Es handelt sich um eijnen Kommentar von Wolfgang Saß:
    ...
    Aufgewachsen bin ich in Taarstedt und dort auch die ersten vier Jahre zur Schule gegangen, bei Frau Hansen als unserer Lehrerin und Herrn Trube als Rektor. Die Fotos von unserer Taarstedter Schule weckten herrliche Erinnerungen in mir. Später wechselte ich dann auf die Domschule. 9 Jahre Kreisbahn!! Endlose Wartezeiten im Schleswiger Kreisbahnhof. Ich kenne noch heute jede einzelne Fussbodenkachel! 3 mal sind wir auf den Fahrten entgleist. Aber passiert ist natürlich nichts Schlimmes. Im Winter fuhren manchmal noch Dampfloks, weil die besser durch die Schneewehen kamen als die Triebwagen. Die Schaffner kannten uns alle und die erste Monatskarte kostete (1962) 7,50 DM und zuletzt 1969 13 DM . Wenn einer unserer Mitfahrer gegen Ende des Monats immer noch keine Monatskarte hatte, ermahnte ihn der Schaffner freundlich, dass er doch mal seinen Eltern sagen möge, er werde nun Zeit für das Billet. In Taarstedt wohnten wir nicht weit vom Bahnhof entfernt. Und wenn ich – was häufiger vorkam – nicht ganz pünktlich zur morgendlichen Abfahrt nach Schleswig war, bat meine Schwester
    Angelika den Schaffner, noch einen Moment zu warten, ihr Bruder würde gleich kommen. Und – es klappte natürlich. Der Zug wartete auf den heranlaufenden, aufstrebenden Jungschüler.
    All das ist heute unvorstellbar. Unsere Welt war damals nach meinen Erinnerungen gemütlicher. Es gab keine Aufstände bei Verspätungen. Man war froh, anzukommen. Die Menschen waren in vielen Dingen bescheidener und mehr aufeinander abgestimmt. Man nahm mehr Rücksicht aufeinander. ...

    AntwortenLöschen

Kommentar veröffentlichen