
Im Dom waren wir ja schon (Ausflug 2). Nach obligatorischer Bewunderung des Brüggemann-Altars haben wir den Dom durch das Petriportal verlassen und haben uns in der Süderdomstraße nach rechts gewandt.
Auf der anderen Seite der Plessenstraße steht der “Plessenhof”. Er hat schon manches erlebt. Nach den Erstbewohnern, einer bürgerlichen Familie, hat der Landrat Baron v. Plessen dort gewohnt. Irgendwann war es dann der repräsentative Wohnsitz des Reeders Horn und nach dem ersten Weltkrieg das “Amerikanische Kinderheim”. Heute werden dort die Touristen mit Informationen versorgt. Achja, meine Schwester hat dort in den Sechzigern ihren Sohn entbunden.
Links vom Plessenhof geht ein Fußweg in Richtung Schloss…
Bevor wir nun die Plessenstraße überqueren, müssen wir aufpassen, dass wir nicht von einer Lokomotive der Kreisbahn überrollt werden. Die Lokomotive hatte ein Nebengeleis direkt in der Plessenstraße, das am Hafen beim Kohlenschuppen der Fa. Horn endete…
Wir sind also nicht von der Lokomotive der Kreisbahn überrollt worden und befinden uns jetzt auf der anderen Seite der Plessenstraße. Der “Wiesendamm”, den wir jetzt auf dem Weg zum Schloss beschreiten wollen, existiert erst seit ca. 1933. Die obige Karte dürfte aber aus einer früheren Zeit stammen, als der Weg noch nicht da war. Es ist aber trotzdem eine schöne Ansichtskarte, gell? Am rechten Rand ist übrigens das Wohnhaus des Propsten, in dem zu späterer Zeit meine Tante Olga im Haushalt von Probst Grabow geholfen hat…
Nun ist der Weg über die Königswiesen da (der “Wiesendamm”). Wir blicken zurück zum Dom, der auf diesem Foto noch die alte Fassade hat…

Der Wiesendamm ging schnurgerade bis zum inneren Schleibecken. Links und rechts des Weges waren wassergefüllte Gräben, deren Wasser laugenartig aussah und manchmal auch schlecht roch. Das Wasser wurde in der Gegend des “Freibades” in die Schlei entlassen…
Heute ist der alte Wiesendamm verschwunden, weil mit der Landesgartenschau alles anders wurde. Es wird vermutet, dass im neuen “Kanal” Zerkarien ausgebrütet werden…
Hier marschieren Schützen auf dem Wiesendamm. Gleich kommt das Wasser…
Wir sind bereits an der Strandhalle vorbei. Früher gab es da auch Bootsschuppen. In einer Saison hatte der Admin seinen Klepper T8 dort gelagert…
Links sind die Schuppen, die längst verschwunden sind. Auf der Ansichtskarte ist sogar von einem “Paddelbootshafen” die Rede…
In der Ferne sieht man die Schleihalle und links davon die “Regierung”, den “Roten Elefanten”. Bei den Schwäne fütternden Leuten geht eine kleine Treppe über die Schienen der Kreisbahn. An der Stelle ist auch ein Drehkreuz…
Der Blick zurück. Die Schwäne haben sich diesen strategisch günstigen Ort ausgesucht, weil sie dort gefüttert werden. Hinten links sieht man die Schornsteine von Firjahn und Rasch…
Wir sind an der Schleihalle angekommen, wo der Strandweg endet bzw. anfängt. An dieser Stelle muss man das Geleis der Kreisbahn überqueren…
Es ist noch alles da. Die Schleihalle, die Kreisbahn und das Drehkreuz…
Links ist der Parkplatz an der Schleihalle, die wir auch im Hintergrund sehen. Die Schleihalle wurde bekanntlich 1968 abgerissen…
Die Straße heißt an dieser Stelle heute Gottorfer Damm. Hinten sieht man sehr schön die Schleihalle und den Parkplatz an der anderen Straßenseite. Später wurde dort auch eine Tankstelle gebaut…
Wir nehmen die Abkürzung über den “Husarensteg”. Heute schwabbelt dort das Wasser des Burggrabens. Der “Husarensteg” soll früher oft unter Wasser gestanden haben…
Wir sind jetzt vom “Husarensteg” auf den Weg zur Schlossinsel eingebogen. Zeitlich sind wir bei Willem, der seine Husaren im Schloss wohnen und vor dem Schloss exerzieren ließ…
1914 kam man an dieser Wache und an diesen Soldaten wohl kaum vorbei. Das Schloss war damals eine Kaserne und kein Museum…
Der Spieß hat heute aber gute Laune und gönnt uns Zivilisten einen Blick in den Innenhof des Schlosses…
Endstation dieses Ausflugs. Das Schloss kann auch heute noch mit der Schlosskapelle punkten. Damals wurden wohl die Soldaten zum Gottesdienst verdonnert…
Christian Jensen, Lehrer (1900): “…Hier erhalten wir auch beim Kasernenwärter für 50 Pf. Zutrittskarten zur Besichtigung der im nördlichen Teil liegenden Kirche…”
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